Das Projekt – Was, wie, warum und wo?

Immer mehr Bürgerinnen und Bürger Nürnbergs nutzen schon heute das Fahrrad bei der täglichen Fahrt zur Arbeit, auf dem Schulweg, beim Einkaufen oder in der Freizeit. Damit sich noch mehr Menschen für das Fahrrad begeistern, hat der Nürnberger Stadtrat im Jahr 2009 die Radverkehrskampagne „Nürnberg steigt auf“ beschlossen.

Viele Projekte wurden seither erfolgreich durchgeführt, sei es der Bau neuer Radwege, die Ausweisung von Radrouten, die Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr, das Fahrradverleihsystem NorisBike, mobile Radständer für Veranstaltungen und vieles mehr.

Nach dem im Jahr 2012 erfolgreich durchgeführten Projekt „Radständer für die Südstadt“ hat der Verkehrsausschuss des Nürnberger Stadtrates am 03.07.2014 ein Nachfolgeprojekt beschlossen. Mit dem Projekt „Radständer für die Nordstadt“ soll ein weiterer Stadtteil systematisch mit Radständern ausgestattet werden. Durch die Errichtung kleiner oder mittlerer Einheiten von Radständern sollen von allen Punkten im Stadtteil kurze Wege zur nächstgelegenen Abstellanlage sichergestellt werden. Weitere Details zum Projekt finden Sie unter „Radständer für die Nordstadt“.

Das Gebiet ist ca. 2 km² groß und erstreckt sich zwischen dem Maxtorgraben, dem Vestnertorgraben, der Bucher Straße, der Bayreuther Straße und dem Nordring. In ihm leben rund 29.000 Menschen. Besonders in Gebieten mit Altbaubestand, wie in der Nordstadt, mangelt es häufig an ebenerdigen und sicheren Fahrradabstellplätzen. Wenn das Rad im Keller schwer zu erreichen ist, fällt die Entscheidung, mit welchem Verkehrsmittel ein Weg zurückgelegt wird, dann oft nicht zu Gunsten des Rads aus.

Mit dem Projekt „Radständer für die Nordstadt“ wollen wir

  • das Fahrrad leichter zugänglich machen, damit es häufiger genutzt wird
  • das Verkehrsmittel Rad durch eine bessere Infrastruktur fördern, die signalisiert: „Radfahrer sind willkommen“
  • den Radverkehrsanteil in der Nordstadt erhöhen, um die Lärm- und Abgasbelastung für die Wohnbevölkerung zu senken
  • das Fahrradparken ordnen, da das wilde Abstellen von Rädern andere Verkehrsteilnehmer einschränkt, insbesondere Fußgänger
  • die Gefahr von Fahrraddiebstählen mindern

Nach einer eingehenden Untersuchung, wo in der Nordstadt Radständer vorhanden und wie diese ausgelastet sind und wo wie viele Räder außerhalb von Radständern abgestellt werden, wurde ein Bedarf für ca. 400 zusätzliche Radständer ermittelt. Das Verkehrsplanungsamt hat auf dieser Basis Standortvorschläge erarbeitet, die möglichst gut im Projektgebiet verteilt sind. Die Vorschläge wurden bereits mit dem Vorstadtverein Nürnberg-Nord abgestimmt, der das Projekt aktiv begleitet und unterstützt.

Doch niemand kennt den tatsächlichen Bedarf so gut wie die Bevölkerung vor Ort. Daher war es der Stadt Nürnberg sehr wichtig, dass Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit hatten dabei zu helfen, die Standorte noch besser auf die vorhandenen Bedürfnisse abzustimmen.

Während der Partizipationsphase wollten wir von Ihnen gerne wissen:
  • Spricht Sie die Internetpräsentation an?
  • Erfüllt sie Ihre Anforderungen an Beteiligung?
  • Ist sie klar strukturiert, ausreichend informativ?
  • Würden Sie bei weiteren Themenstellungen auch online beteiligt werden wollen?
  • Würden Sie auf das Fahrrad umsteigen bzw. es häufiger nutzen als bisher, wenn Sie ein solches Angebot in Ihrer Wohnungsnähe hätten?
  • Sind die Radständer sinnvoll geplant?
  • Wo würden Sie weitere Radständer für sinnvoll halten?

Sie konnten uns schreiben und wir haben uns über Ihre konstruktiven und nahezu durchgehend positiven Rückmeldungen sehr gefreut!

 

Kommentare

Liebes Projektteam! Toll, dass es endlich soweit ist. Fahrräder nehmen so viel weniger Platz (und gute Luft) weg als Autos. Eins finde ich sehr wichtig: was passiert mit "Fahrradleichen"? Aus der Fahrradstadt Münster weiß ich, dass diese zu einem Problem werden können. Gibt es dafür eine Lösung?

Sehr geehrte Frau Hengst, im letzten Jahr hatte der Servicebetrieb Öffentlicher Raum hierzu eine große Abholaktion in Zusammenarbeit mit der Noa gGmbH gestartet. Aufgegebene Räder wurden mit einem Info-Flyer versehen und die Fahrradbesitzerinnen und Besitzer wurden gebeten bis zu einem bestimmten Termin die Fahrräder zu entfernen. Die gekennzeichneten Räder wurden im Anschluss eingesammelt. Auch Sie haben die Möglichkeit, aufgegebene Fahrräder bei SÖR zu melden, die dann entsorgt werden.

Liebes Projekt-Team, ich finde das Projekt toll und notwendig, das Verkehrsmittel Rad auch über das Angebot besserer "Parkmöglichkeiten" zu fördern! Allerdings glaube ich nicht, dass dadurch mehr Menschen aufs Rad umseigen. Die geplanten Fahrradständer würde ich nur tagsüber benutzen. Da sehr viele Räder oder Teile davon geklaut bzw. zerstört werden würde ich mein Rad nicht über Nacht am Radständer belassen; so bleibt das umständliche Verfrachten in Hof bzw. Keller...

Vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Mit dem Aufbau von Radständern wird das Fahrradparken geordnet, um andere Verkehrsteilnehmende, insbesondere zu Fuß Gehende, nicht durch „wild“ abgestellte Räder zu behindern und die Verkehrs- und Diebstahlsicherheit zu erhöhen. Erfahrungsgemäß werden die Radständer gut angenommen und tatsächlich gibt es Bürger/innen, denen es zu umständlich ist, ihr Rad überhaupt erst aus dem Keller zu holen. Vielen steht weder ein Hinterhof noch Keller zur Verfügung.

Gut dass die Stadt Nürnberg das Verkehrsmittel Rad durch eine bessere Infrastruktur fördert, die signalisiert: „Radfahrer sind willkommen“. An der Ansbacher Straße zwischen Stein Schloss und U-Bahnhof Röthenbach mit Radständer :-) ist das aufgrund des fehlenden Radweges immer noch nicht angekommen. Wann wird diese Lücke endlich geschlossen oder das Radfahren durch einen abmarkierten Radstreifen dort endlich sicherer gemacht. Viele Grüße

schön, dass sich Sör so schön darum kümmert. Bitte aber beim nächsten mal darauf achten, wenn Sperrmüll aus dem Hinterhof entfernt wird, dort abgestellt Fahrräder nicht zwangsweise auch Sperrmüll sind. Leider konnte man mir seinerzeit auch nicht weiterhelfen, dass Fahrrad war dann einfach weg. Klar wars ne alte Klapperkiste, aber bitte bisschen "aufpassen". Zudem war es abgeschlossen. Fahrrad war vor Sperrmüllabholung da und kurz danach wars weg.

Stimme ich zu
117 (Sie haben bereits abgestimmt).
Die Verwaltung erarbeitet derzeit eine Planung für eine Lösung mit Radstreifen in der Ansbacher Straße. Sie soll dem Stadtrat spätestens im Herbst zur Beschlussfassung vorgestellt werden.

Es wäre jetzt doch endlich genügend Platz und 1000x sinnvoller, vom Rathenauplatz über Stadtpark , Pirkheimer Str. Richtung Friedrich-Ebert-Platz einen Radweg zu planen und zu ergänzen, damit man nicht immer ab Rathenauplatz auf die wirklich gefährliche Bayreuther Str. abgeschoben wird. Kein Mensch fährt in die Pirkheimer Str. mit der Straßenbahn zum Einkaufen (warum wurde eigentlich die teure U-Bahn gebaut?), aber mit Rad wäre es endlich eine Möglichkeit, ohne Angst.

Die Straßenbahngleise müssen in der Pirckheimerstraße aus betrieblichen Gründen erhalten bleiben, da sie neben der Straßenbahn in der Südstadt die einzige Ost-West-Verbindung ist. Im Fall von Störungen im Netz dient die Strecke über die Pirckheimerstraße als Ausweichroute.

Liebes Projekt Team, Fahrradständer sind nur ein kleiner Teil um Leute zum Radfahren zu bewegen. Aus meiner Sicht ist es um so wichtiger die Verkehrsflächen für Radfahrer sicherer zu machen. Dies geht durch Prüfung von vorhandenen Verkehrswegen auf Fahrradtauglichkeit. Leider ist zur Zeit das Radfahren oft sehr risikoreich, weil es keine Konzept für die sichere Befahrbarkeit der Straßen mit dem Rad gibt. Straßenführungen berücksichtigen nicht den Raum für Radfahrer (Spurbreite bei Haltestellen)

Hallo Verkehrsplanungsamt, die Idee finde ich echt super! Hätte nicht gedacht, dass die Stadtverwaltung so kreativ sein kann! (Ist ehrlich als Lob gemeint!) Und nochdazu mit Bürgerbeteiligung - es geht echt aufwärts mit Nürnberg, weiter so!

Mit Begeisterung sehe ich, dass an vielen Stellen der Bügel an die Seite einer Baumscheibe kommen soll. Schöner Nebeneffekt: Entlastung der Bäume, weil dann auf ihren Baumscheiben hier und da vielleicht ein Rad weniger abgestellt werden muss. Leider wissen die meisten Radler nicht, dass es für den Baum nicht gut ist, wenn man auf der Erde rumtrampelt, weil man sie dadurch verdichtet, und dann kommt weniger Luft und Wasser an die Wurzeln. Was über die Jahre schlecht für seine Gesundheit ist.

Die Stadt Nürnberg ist seit Jahren bemüht, das Netz der Fahrradwege schrittweise auszubauen. In den letzten Jahren sind viele neue Radwege entstanden, die relativ einfach umzusetzen waren. Der weitere Ausbau von Radwegen kann in zunehmendem Maße nur mit einem Umbau von Hauptverkehrsstraßen erfolgen. Dieser Ausbau ist äußerst aufwändig und kostenintensiv und kann häufig nur im Rahmen von geplanten Straßenbaumaßnahmen erfolgen.

Ordnung im ruhenden Radverkehr klingt auch gut. Man kann auch Mofas und Mopeds zwischen die Bügel "ordnen" (alles schon gesehen)... Ist es nicht viel motivierender für Radler, voran zu kommen auf GUTEN Radwegen/-streifen, die - klar erkennbar sind (ROTE Farbe statt schwarzem Teer wie der Gehweg), - breit genug sind - sinnvolle Ampelschaltungen haben (nicht an jeder Ampel rot)? Meine Bitte: stecken Sie nicht zu viel Geld in Abstellbügel, investieren Sie in Radwegebau!

ich fahre täglich mit dem Rad in die Arbeit und auch in meiner Freizeit viel Rad. Das Auto nütze ich kaum. Trotzdem halte ich die Aktion für mehr Radständer überflüssig, ich glaube nicht, dass signifikant mehr Menschen radfahren, nur, weil sie ihr Rad nicht aus dem Haus holen wollen. Zumal jeder, der ein halbwegs vernünftiges Rad hat, dies eh im Haus abstellt, damit es nicht geklaut wird. Wir bräuchten definitiv mehr Autoparkplätze, sonst nützt auch die teure Anwohnerparkgenehmigung nichts!

Der Bau von Radbügeln ist nur eine Maßnahme zur Förderung des Radverkehrs. Die Stadt Nürnberg ist seit Jahren bemüht, das Netz der Radwege schrittweise auszubauen. In den letzten Jahren sind viele neue Radwege entstanden, die relativ einfach umzusetzen waren. Der weitere Ausbau von Radwegen kann in zunehmendem Maße nur mit einem Umbau von Hauptverkehrsstraßen erfolgen. Dieser Ausbau ist äußerst aufwändig und kostenintensiv und kann häufig nur im Rahmen von geplanten Straßenbaumaßnahmen erfolgen.

Der öffentliche Raum ist begrenzt und es müssen die Belange aller berücksichtig werden. In den innerstädtischen Stadtteilen sind überall dort, wo es unter Berücksichtigung der Anforderungen an den Straßenraum, wie dem Freihalten von Grundstückszufahrten, dem Platzbedarf für das Anleitern der Feuerwehr im Brandfall und dem Freihalten von Kreuzungsbereichen um freie Sichtbeziehungen für Kfz-Fahrende, Zu Fuß Gehende und Radfahrende zu gewährleisten, möglich war, Stellplätze eingerichtet.

Vor Jahren wollten Nachbarn und ich einen Radständer vor unserem Mehrfamilienhaus in der Sandrartstraße erreichen. Der Antrag bei der Stadt wurde uns mit der Auflage beschieden, für die Einrichtung 2.000 DM zu bezahlen. Das fanden wir angesichts der mit Autos vollgestellten Straße dann doch etwas irritierend. Wir haben das nicht weiterverfolgt.

Flaschen- und Altkleidercontainer, Fahrräder, Mofas und Motorräder, Autos/Kleintransporter, Blumenkübel, Tische und Stühle vor Kneipen, Bäckereien und Eisdielen, Blumenbeete, Werbeständer, Zeitungs-, Briefkästen, Parkschein- u. Fahrkartenautomaten, Heerscharen von rücksichtslosen Radfahrern und jetzt auch noch 400 (!) zusätzliche Radständer. Fahrräder können wie bisher auch in Häusern und Hinterhöfe aufgeräumt werden. Eine einzige Zumutung! Für uns Fußgänger gibt es keine Lebensqualität mehr!

Für das Projekt in der Nordstadt wurde ein Sonderbudget zur Verfügung gestellt. Außerhalb des Projektgebiets muss jeweils geprüft werden, ob die Stadt die Kosten übernimmt. An der Ecke Sandrartstraße/Kirchenweg werden demnächst neue Radständer gebaut. Falls Sie und Ihre Nachbarn darüber hinaus Fahrradständer benötigen, wenden Sie sich bitte direkt an unsere Mailadresse vpl@stadt. nuernberg.de. In den nächsten Jahren sind weitere Radständerprojekte in anderen Nürnberger Stadtteilen geplant.

Das Projekt dient gerade auch der Verbesserung der Situation für Fußgänger. Das Fahrradparken soll so geordnet werden, dass Räder nicht mehr mitten im Gehweg oder an Bordsteinabsenkungen abgestellt werden, wie dies heute häufig der Fall ist. Bei der Auswahl der Standorte wurde darauf geachtet, dass für die Fußgänger jeweils genügend Platz bleibt.

Aktionen für den Radverkehr finde ich gut, besonders, wenn sie über Broschüren und Werbeplakate hinausgehen. Wenn Radständer mit dem schmalen Radverkehrs-Budget erschwinglich sind: das ist besser als Nichts... Irgendwo findet jeder etwas, das nicht optimal ist. Daher: tun, was man tun will und dabei das Miteinander nicht behindern! Also aufs Rad steigen und die Flexibilität auskosten, auch beim Parken. Sind wir so überbevölkert, ist Nürnberg zu klein? Sicher nicht.