Informationen zum Prozess

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Was ... ist der Kontumazgarten? Wo genau liegt er?

Der Kontumazgarten ist eine Grünanlage von etwa 1,7 Hektar, die unmittelbar westlich an die Mauern der Nürnberger Altstadt angrenzt, jedoch nicht von dieser direkt erreichbar ist. In den 1960er Jahren wurde der Park im Zusammenhang mit der Hochwasserfreilegung der Pegnitz neu angelegt.
Im Kontumazgarten befindet sich ein Kinderspielplatz und ein Rundweg als Spazierweg um eine große Wiese mit alten Bäumen. Mit über 100 Bäumen, davon sechs Naturdenkmale, ist der Kontumazgarten ein angenehmer, ruhiger Erholungsraum.

Woher ... kommt der Begriff Kontumazgarten?

Im Spätmittelalter stand hier eine in Seuchenzeiten benutzte Quarantänestation für ankommende Reisende und Güter. Daneben lag ein großes Gartenanwesen, das 1552 im Zweiten Markgrafenkrieg niedergerissen wurde, um den Feind im Vorfeld der Stadtbefestigung keine Deckung finden zu lassen. Später, 1669, erbaute ein wohlhabender Unternehmer dort ein Herrenhaus, ein Weiherhaus und Gartenanlagen.

Wo ... liegt der Westtorgraben?

Der Westtorgraben ist ein Teil des um die historische Altstadt verlaufenden Stadtgrabens.

Was ... ist ein Naturdenkmal? Warum muss es geschützt werden? Wo im Park sind sie?

Ein Naturdenkmal ist ein natürlich entstandenes Landschaftselement, dem ein besonderer Schutz aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen oder wegen seiner Seltenheit, Eigenart oder Schönheit gewährt wird. (siehe: Naturdenkmalverordnung)

Im Kontumazgarten sind 6 Bäume als Naturdenkmal ausgewiesen.

Warum ... ist der Tunnel in den Kontumazgarten so wichtig?

Häufig stehen in baulich verdichteten Stadträumen, und dazu gehört die Nürnberger Altstadt, wohnungsnahe Grünflächen kaum zur Verfügung. Umso wichtiger ist daher die Parks durch Rad- und Gehwege erreichbar zu machen. Dabei achten wir darauf, Parks für Fußgänger und Radfahrer barrierefrei und sicher zu gestalten. Im Zuge der Brückensanierung den Zugang zu so einem zentrumsnahen Park zu ermöglichen ist daher eine sehr gute Chance, diese Situation zu verbessern.

Wo ... kommt der Tunnel im Park an? Und wo kommt er her?

Der Durchbruch wird vom Stadtmauergraben aus unter dem Westtorgraben durch den südlichen Teil der Hallertorbrücke geführt und kommt in dem Bereich zwischen der Treppe, die von der Hallertorbrücke herunter führt und dem Pegnitzufer heraus. Er wird als asphaltierter, 3,50 m breiter Weg bis zum bestehenden Rundweg geführt. Über die weitere Ausgestaltung der Wegeführung möchten wir mit Ihnen diskutieren.

Blick auf den geplanten Tunnel vom Kreuzgassenviertel

Der Tunnel ermöglicht endlich die Öffnung zur inneren Altstadt. Damit ergeben sich viele neue Möglichkeiten:

  • Schülerinnen und Schülern steht ein sicherer Rad- und Fußweg zu den Schulen zur Verfügung.
  • Mit dem barrierefreien und im Vergleich zu den Straßen Kontumazgarten und Deutschherrnstraße sichereren Zugang zur Altstadt verbessern sich auch Ihre Möglichkeiten, die Angebote der Innenstadt zu nutzen.
  • Neue attraktive (Rund)Wege (z. B. für Touristen oder Erholungssuchende rechts und links der Pegnitz sind möglich.
  • Die Attraktivität der umliegenden Viertel wird aufgewertet. Dies sind die Stadtteile Gostenhof, Bärenschanze, Rosenau sowie St. Johannis und Vogelherd.
  • Der Kontumazgarten wird dann auch für die Anwohner der westlichen Altstadt als Rückzugsraum und grüne Oase sicher, barrierefrei und schnell erreichbar.
     

Wie ... kann der Kontumazgarten aufgewertet werden?

Die Generalsanierung der denkmalgeschützten Bogenbrücke (Hallertorbrücke) ermöglicht auch den Bau einer Rad- und Gehwegunterführung zwischen der westlichen Altstadt und dem Pegnitztal. Dies geht auf einen Beschluss des Stadtrats aus dem Jahr 1998 zurück, der am 29.7.2014 wiederum bestätigt wurde.

Was ... kann von Ihnen gestaltet werden?

Unter den Themenstellungen „RADFAHREN UND GEHEN“, „PARK GENIESSEN“, „PEGNITZ ERLEBEN“ sowie „SPIELEN UND BEWEGEN“ gibt es zwar einige feste Rahmenbedingungen aber dennoch bleiben viele Gestaltungsspielräume offen. Bitte informieren Sie sich ausführlich auf den folgenden Seiten und lassen uns an Ihren Ideen teilhaben.

Wer ... kann sich beteiligen?

Teilnehmen darf jede und jeder! Wir freuen uns über Anregungen, Kommentare und Diskussionsbeiträge von allen, die den Kontumazgarten als Park zur Erholung, zum Spielen oder als schnelle Verbindung von/zu der Altstadt schätzen und genießen. Besonders möchten wir diejenigen erreichen, die nicht zu Vor-Ort-Veranstaltungen kommen können oder möchten.

Wie… werden die Bürgerinnen und Bürger einbezogen?

Rund 9000 Einladungskarten wurden an Haushalte in den Stadtteilen Kleinweidenmühle, Rosenau, Lorenzer Altstadt, Teilen der Sebalder Altstadt sowie Teilen von Gostenhof verteilt. 100 Plakate wurden gedruckt und in den Quartieren ausgehängt. Damit sollen möglichst viele Bürgerinnen und Bürger die Einladung zum Mitdiskutieren persönlich erhalten.

  • 07.05.2015: Im Zuge der mobilen Bürgerversammlung Altstadt mit Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly war der Kontumazgarten Station.
  • 12.05.2015: Parkspaziergang um 17:30 Uhr – Treffpunkt Spielplatz mit Erläuterungen
  • 12.05.2015: Planungswerkstatt um 19:30 Uhr – Treffpunkt wbg-Repräsentationsräume „Nürnberger Altstadt“, Kaspar-Hauser-Platz12. Hier sollen die Möglichkeiten vorgestellt und mit Ihnen die Vor- und Nachteile diskutiert werden. Bauzeiten, Kosten und die Finanzierung spielen ebenfalls eine Rolle.
  • 12.05. bis 12.06.2015: Online-Beteiligungsphase für alle, die nicht an den örtlichen Begehungen teilnehmen können oder möchten.

Wer ... ist alles an Planung und Umsetzung beteiligt?

Die Stadt Nürnberg legt sehr viel Wert auf eine nachhaltige aber auch wirtschaftlich effiziente und effektive Planung und Umsetzung. Daher wurde dieses Projekt umfassend aufgesetzt. Neben den vielen Fachdienststellen der Stadt Nürnberg, die sich z. B. um Aufgabenstellungen rund um den Tunnelbau, die Grünflächen, die Spielplatzgestaltung, den Natur- und Artenschutz, die Rad- und Gehwege kümmern, sind und werden auch nicht-städtische Beteiligte einbezogen. So zum Beispiel das Wasserwirtschaftsamt als Besitzer des Pegnitzufers, die verschiedenen Naturschutzverbände, der ADFC und VCD, Vertreter der Behindertenverbände oder der angrenzenden Erler-Klinik bzw. des Seniorenwohnheims. Unterstützung erhalten wir auch von Experten für die Bürgerbeteiligung und für die Planung.

Wie ... geht es nach der Bürgerbeteiligung weiter?

Nach den Veranstaltungen und der Online-Beteiligungsphase werden alle Ergebnisse von den Fachdienststellen ausgewertet. Sie fließen in die Aufgabenstellung für den Landschaftsarchitekten ein, einen Vorschlag zu entwerfen. Dieser wird im September wiederum bei einer Vor-Ort-Veranstaltung sowie auf dieser Internetseite präsentiert und zur Diskussion gestellt. Zielsetzung ist es, im Anschluss einen Entwurf zu fertigen, der den politischen Entscheidungsträgern zur Genehmigung vorgelegt werden kann.