Ein neues Gesicht für den Kontumazgarten

Städtebaulich ist eine Fläche wie der Kontumazgarten extrem wertvoll. Nur wenige Orte genügen sich selbst – sind so, wie sie sind. „Das muss man sich erstmal leisten können!“ Durch weitere Funktionen, wie Blickachsen, Verkehrswege etc. findet eine Entwertung des Nürnberger Kontumazgartens und seiner urbanen Bedeutung statt. Haltung zeigen, behutsam agieren und nicht loslegen und machen „nur weil man es halt kann“ entspräche einer nachhaltigen und nicht nur oberflächlichen Vorgehensweise.

Kontumazgarten und Hallerwiese sollten als Einheit gesehen und als Einheit weiterentwickelt werden. Als tägliche Spaziergängerin und Altstadtbewohnerin (Jahrgang 1953) freue ich mich an dem Leben, dass seit der Eröffnung des Schnepperschützen entstanden ist. (Gäbe es das in seiner jetzigen Form, hätte man die Anwohner vorher befragt?) Ähnliches wünsche ich mir für den Kontumazgarten, d. h. weiterhin ein abgegrenzter sicherer Spielbereich für kleine Kinder, ein offener für ältere, eine Verbindung zur Hallerwiese, z. b.

Park geniessen, spielen & bewegen und und und... Was soll sich denn auf dieser Fläche von der Größe eines Kartoffelackers noch alles abspielen. Hier ist wieder mal die typische Überfrachtung geplant, die über kurz oder lang schon alle Nürnberger Parks kaputt gemacht hat. Der letzte Schritt zur Zerstörung sind dann Events und Gastronomie. Der Niedergang der Wöhrder Wiese ist hierfür ein trauriges Beispiel: vom Landschaftsschutzgebiet (!) zum Rummelplatz für Public Viewing, Abiturientenbesäufnisse etc. etc.

Der Park ist eine Ruheoase und sollte das auch bleiben. Alle großen Bäume erhalten, keine neuen Sichtachsen! Die heutigen Nutzungen sollten nicht beeinträchtigt werden. Ein paar Slacklines, warum nicht? Nicht jede fröhliche Gruppe ist gleich ruhestörend. Kein Durchgangsverkehr, keine Schnellstraße für Radler! Den neuen Rad-Regionalverkehr bremsen, z.B. durch Geschwindigkeitsbeschränkung. Zugang zur Pegnitz nur punktuell, ohne Baumfällungen.